Danzig / Dillenburg. In der Woche vom 19. bis 24. Mai 2025 fand in der Region Danzig eine internationale Großübung des Katastrophenschutzes unter dem Titel „EU-ModEX“ statt. Beteiligt waren Einsatzkräfte aus Polen, Österreich, Frankreich, der Ukraine und Deutschland. Zwei Helfer des THW Dillenburg waren als Teil der SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) in das deutsche Kontingent von gut 50 Personen eingebunden..
Ausgangspunkt der Übung war ein fiktives Explosionsszenario im LPG-Terminal des Danziger Hafens. Eine durch die Detonation beschädigte Fähre stellte eine der ersten Herausforderungen dar. Gemeinsam mit den österreichischen Kräften der AFDRU (Austrian Forces Disaster Relief Unit) galt es, das Schiff unter realitätsnahen Bedingungen zu evakuieren. Zusätzliche Dynamik erhielt das Szenario durch eine zeitkritische Lageeinschätzung der Übungsleitung: Das Schiff sollte am Folgetag um 07:00 Uhr sinken. Die eingesetzten Einheiten mussten unter erheblichem Zeitdruck abgestimmte Entscheidungen treffen, Personen retten und priorisierte Maßnahmen koordinieren.
Ein weiterer Übungsschwerpunkt lag auf der Ablösung eines polnischen Teams an einem beschädigten Gebäudekomplex. In diesem Szenario waren die Kräfte gefordert, unter schwersten Bedingungen Personen aus einsturzgefährdeten Strukturen zu retten. Betonwände mussten durchbrochen, instabile Bereiche abgesichert und verletzte Personen unter größtmöglicher Schonung aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Hier zeigte sich einmal mehr, wie entscheidend Erfahrung, technische Expertise und ein präzises Zusammenspiel der eingesetzten Trupps sind.
Die beiden eingesetzten Helfer aus Dillenburg, Mike Plasberg und Sebastian Sonntag, brachten sich nicht nur mit fachlicher Kompetenz ein, sondern auch mit der für Auslandseinsätze notwendigen Flexibilität und Übersicht. Bereits in der Vorbereitung war der Ortsverband eng in logistische Abstimmungen eingebunden und unterstützte die SEEBA mit einsatztaktischer Expertise. Für Dillenburg war die Beteiligung an der EU-ModEX ein sichtbares Zeichen der internationalen Verantwortung – und ein weiterer Beitrag zur Einsatzbereitschaft im europäischen Katastrophenschutz.