ESS Einheit      

 

Trupp Einsatzstellen-Sicherungs-System

Eines der zentralen Probleme von Einsätzen in oder an geschädigter Baustruktur ist die permanente Gefahr von Einstürzen, der die Rettungskräfte ausgesetzt sind.

In vierjähriger Entwicklungs- und Erprobungszeit haben ehrenamtliche Experten ein zuverlässiges, mobiles System aus Messtechnik, Software und Datenanalyse zusammengestellt. Das System ermöglicht nun direkt an der Einsatzstelle innerhalb kurzer Zeit die Überwachung der kritischsten Punkte in Echtzeit auf Veränderungen der Lage. So können Rettungskräfte frühzeitig bei Veränderungen in der überwachten Struktur gewarnt werden. Auch die Einsatzleitung erhält so Informationen zum optimalen taktischen Vorgehen.

 

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Überwachung einsturzgefährdeter Objekte in mehreren Schritten

Nach Begutachtung legen die Baufachberater die zu überwachenden gefährdeten Bereiche fest, in denen das ESS-Team dann aussagekräftige Messpunkte anbringt. Diese Punkte können entweder über Spiegelprismen (Genauigkeit im Millimeterbereich) oder reflektorlos überwacht werden. Hierzu wird die Ausgangsposition der Messpunkte angelernt und dann ihre aktuelle Position automatisch und kontinuierlich vermessen.

Die Analyse-Software stellt Bewegungen der Messpunkte fest, gleicht gegebenenfalls mit den Referenzwerten ab und gibt bei Erreichen einstellbarer Grenzen selbstständig Alarm. Da die Übertragung zwischen Tachymeter und Software auf 2m-Funk basiert, kann die Überwachung flexibel den örtlichen Einsatzbedingungen angepasst werden.

 

 Einsatzoptionen und Eigenschaften:

  • Automatisierte Überwachung labiler Objekte nahezu in Echtzeit 
  • Bei geschädigten Gebäuden nach Gasexplosionen, Bränden usw.
  • Von Objekten in unsicheren Lagen oder Lagen mit Absturzgefahr
  • Früherkennung von entstehenden Überlast-Situationen
  • Messungsergebnisse im Sekundentakt für die Sicherheit der Einsatzkräfte
  • Automatisierte Warneinrichtung bei Erreichen der eingestellten Messwert-Limits
  • Unterstützung bei der Messwert-Interpretation durch Spezialisten im ESS-Team
  • Datenanalyse per Funkübertragung und damit vom Messgerätestandort unabhängig
  • Unterstützung der Überwachung von Massenbewegungen (z.b. Hangrutsch, Deichbruch)
  • Einmessen von Behelfsbauten wie Brücken, Übergängen, Wegen, Lagern usw.
  • Analyse von Gefährdung bei Hochwasser (Überwachung von Hochwasserwänden, Erstellen von Höhenprofilen)
  • Millimetergenaue dreidimensionale Erfassung kritischer Punkte auch auf mehrere hundert Meter Entfernung
  • Ausgabe in Form von Verlaufsgrafiken mit Vergleich zu Referenzpunkten oder als Vektordarstellung
  • Anbringung der Reflektoren durch Kleber (auch bei Nässe und Minusgraden) oder Schrauben
  • Sogar im Hochgefährdungsbereich sind (reflektorlose eindimensionale) Messungen möglich 

 

ESS in Zusammenarbeit von Baufachberatern und Überwachungssystems besonders effektiv:

Die Baufachberater als Spezialisten für Bewertungen von Gebäudeschäden erhalten durch die hochpräzise Technik der ESS-Trupps permanent Messdaten. Dadurch können sie die Lage ständig kontrollieren und ihre Empfehlungen optimieren. Dabei unterstützt der ESS-Trupp den Baufachberater, indem er die Messstation autark betreibt und die Ergebnisse von Monitoring- oder Vermessungsaufgaben meldet, so dass sich der Baufachberater ganz um seine originären Aufgaben kümmern kann. Der ESS-Trupp kann zusätzlich durch seine umfassenden Kenntnisse seines Systems eine optimale Datenerfassung sicherstellen.

 

Ausstattung:

  •  MTW
  • Tachimeter Lasermesssystem
  • Notebook mit Spezialsoftware
  • Dokumentationsausstattung
  • Prismen für Messpunkte
  • Befestigungsmaterial
  • Stative
  • Kamera

Bildquelle: THW.de; THW-Koblenz