thumb_alteukUnglaublich: 30 Jahre Planung für den Stützpunkt-Neubau

Dillenburg. Unglaubliche 30 Jahre hat es von den ersten Planungen bis jetzt gedauert, für unseren Ortsverband ein neues Stützpunktgebäude zu bauen. Um 1983/84 gab es die ersten Überlegungen, das alte aus Holz bestehende Unterkunftsgebäude durch einen zeitgemäßen Neubau zu ersetzen oder mit dem THW an einen anderen Standort umzuziehen. Eine Chronologie über 30 Jahre planen, warten und vertröstet werden.



Die alte Unterkunft wurde Anfang der 60er Jahre als Bauleitungs-Baracke für eine geplante Bundeswehrkaserne zwischen Dillenburg und Donsbach gebaut. Diese Baracke mit einer Lebenserwartung von etwa zehn Jahren sollte wieder abgerissen werden. Die Kaserne hat man in Herbornseelbach verwirklicht und die Baracke in Dillenburg als Planungsbüro für den Bau der Sauerlandlinie verwendet. Nach Fertigstellung der Autobahn ist dann hier 1969 das THW eingezogen.

Zur Unterbringung der Fahrzeuge sind 1971 Blechgaragen errichtet worden. Nach mehrjähriger Planung konnte im Jahr 1988 die heutige Fahrzeughalle bezogen werden. Nachdem in den 80er Jahren das Holzgebäude schon nicht mehr zeitgemäß war, wurden größtenteils in Eigenleistung der THW-Helfer Sanierungs- und Umbaumaßnahmen vorgenommen: Fußböden, Türen, Decken und die Verkabelung. Der Bund steuerte 1994 eine neue Toilettenanlage bei. Dies war für 20 Jahre die letzte Investition in das Gebäude.

Schon zu Beginn der 80er Jahre kamen Gedanken auf, dass sich die bauliche Situation ändern muss. Entweder durch einen Neubau oder den Einzug in eine leerstehende Liegenschaft wie die Autobahnmeisterei in Sechshelden. Bis Anfang 2000 hat sich dann nichts mehr getan, da das THW keine Notwendigkeit zum Handeln sah. Hier hat sich die Eigenleistung der Helfer als klarer Nachteil erwiesen, die mit viel Einsatz das Holzhaus am Leben hielten.

Erst 2007 wurden wieder Planungen aufgenommen, da jetzt dringender Handlungsbedarf vorlag. Die Grundidee für das Gebäude und erste Entwürfe stammen von den Dillenburger THW-Helfern selbst. Entscheidendes Datum war der Dezember 2007, als die THW-Leitung in Bonn ein Machtwort sprach und die Finanzierung für einen Neubau zusicherte.

Dann wieder ein Rückschlag. Die Ausschreibung wurde Anfang 2008 gestoppt, nachdem alle Bundesliegenschaften an die neu gegründete Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben wurden. Und diese wollte erst mal prüfen, ob das THW Dillenburg in eine freie Bundesliegenschaft umziehen könne. Die nächstgelegenen hat man in Gießen oder Stadtallendorf gefunden und somit außerhalb des Einsatzgebiets. Im Jahr 2009 begannen neue Planungen, die dann von der Oberen Finanzdirektion im Jahr 2012 nach dreijähriger Planungszeit aus Kostegründen verworfen wurden. Inzwischen war die maximale Bausumme auf 1,6 Millionen Euro festgesetzt.

Der dritte und finale Entwurf startete Ende 2012, es mussten zwei komplett unterschiedliche Konzepte betrachtet werden. Aus dem Vergleich ging zum Glück die von den Dillenburger Helfern favorisierte Variante hervor. Danach musste die siegreiche Bauplanung noch mehrere Genehmigungsschritte durchlaufen. In das ganze Projekt sind elf Behörden eingebunden. Die Ausführungsplanung erfolgte schließlich in enger Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen. Am Ende von 30 Jahren wird ein THW-Stützpunkt gebaut, der alle Vorgaben erfüllt und hinsichtlich der Räumlichkeiten und ansprechenden Gebäudeoptik die 60 Einsatzkräfte sehr zufrieden stellt.