Heisterberg / Hanau. Gute Einsatzbewältigung verlangt optimale Ausbildung. Mit zwei speziellen Bereichen haben wir uns kurz vor Abschluss des Übungsjahres 2018 beschäftigt. Die sichere Handhabung von Motorkettensägen und Gefahrgutunfälle mit Kesselwagen der Deutschen Bahn. Insgesamt haben 44 Helfer teilgenommen.

In der Westerwaldgemeinde Driedorf gibt es die Freizeitanlage Heisterberger Weiher. Dort soll ein neues Gaststättengebäude errichtet werden. Dazu müssen am Seeufer Gehölz und Bäume entfernt werden. Für uns ein ideales Übungsgebiet für den realitätsnahen Einsatz von Motorsägen. Die Ausbildung war in zwei Bereiche unterteilt: Grundlagen für neue Gerätebediener und Weiterbildung für Helfer, die bereits eine Motorsägenausbildung haben. Zunächst fand ein theoretischer Unterricht statt, der gleichzeitig für alle die jährliche Belehrung bedeutete.

Die Motorsägenausbildung ist in drei für uns relevante Abschnitte unterteilt: Modul FA als Einstieg, hier geht es in erster Linie um Sicherheitsbestimmungen, den grundsätzlichen Umgang mit der Motorsäge sowie einfache Arbeiten (Ablängen von Bauholz). Modul A beinhaltet Aufarbeiten von liegendem, spannungsfreiem Holz, Fällen von Schwachholz, Modul B Fällen von Starkholz und Spannungsschnitte.

Am Heisterberger Weiher hatten wir die Möglichkeit, für die drei Module entsprechende Bäume zu fällen und aufzuarbeiten. Es war alles dabei von Schwachholz bis Stämme mit 90 cm Durchmesser, außerdem sehr schräg gewachsene und somit schwierig zu fällende Bäume. Das zerkleinerte Holz sollte zum späteren Schreddern auf einem Parkplatz gesammelt werden. Dazu haben wir das Material mit dem neuen Radlader auf zwei Kipper verladen. Das diente gleichzeitig der Ausbildung weiterer Fahrer auf dem neuen Bergungsräumgerät. Insgesamt waren 35 Helfer dabei, mit 9 Motorsägen und 7 Fahrzeugen.

 

Zum ersten Mal hatten wir die Möglichkeit, an einem Gefahrgut-Seminar der Deutschen Bahn teilzunehmen. Dazu sind 9 Helfer mit dem Gerätekraftwagen nach Hanau gefahren. Auf deutschen Schienen werden jährlich 66 Millionen Tonnen Gefahrgut befördert. Um Rettungskräfte auf Unfallszenarien vorzubereiten, betreibt die Bahn einen Übungszug, bestehend aus Unterrichtswagen, Armaturenkesselwagen und Leckagekesselwagen, der verschiedene Standorte anfährt. Termine sind begehrt, der Übungszug ist mindestens drei Jahre ausgebucht.

Uns wurde gezeigt, welche Typen von Befüllvorrichtungen es gibt und auf was man bei diesen achten muss (Belüftungsventil oder Sicherheitseinrichtungen). Die Kennzeichnung der Kesselwagen (orange Bauchbinde für Gasdruckwaggons, Un-Nummer) war ein weiteres Thema. Der Übungswagen ist begehbar, innen sind weitere Ventile und Besonderheiten dargestellt. Hier wurde auch erklärt, warum in einem leeren, aber nicht gereinigten Wagen noch bis zu 1000 Liter Gefahrgut sein können (aufgrund der Konstruktion der Ventile). In der praktischen Ausbildung konnten wir an dem Leckagewagen unter Atemschutz und mit Chemikalienschutzanzug üben, wie Löcher mit Holzkeilen oder Hebekissen sowie dem speziellen Leckdichtkissen abzudichten sind.

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